Editorial und Inhalt

ÖBl [2013] 5 (Seiten 193-240)

[EDITORIAL] von Dr. Lothar Wiltschek (Wiltschek Rechtsanwälte)
Helmut Gamerith zum Gedenken

Vor knapp zwei Jahren hat Helmut Gamerith seinen 80. Geburtstag gefeiert. Im Geleitwort des aus diesem Anlass erschienenen Festhefts wurden – völlig zu Recht – seine ungebrochene Schaffenskraft und sein sportlicher Auftritt hervorgehoben.

Seine Schaffenskraft blieb Helmut Gamerith bis zuletzt erhalten: Fast alle Entscheidungen in diesem Heft hat noch er bearbeitet, bis zuletzt hat er seine Tätigkeit als Mitglied der ÖBl-Schriftleitung optimal erfüllt und uns dabei immer wieder außerordentlich wertvolle Anregungen gegeben.

Bei seinem Lebenslauf überrascht das nicht: Gameriths Unermüdlichkeit und seine hohe Kompetenz führten ihn – nach seiner Rechtsanwaltsprüfung – seit 1959 in raschen Schritten über das BG Ischl und das OLG Linz schon 1978 an den OGH. Dort wurde er 1993 Senatspräsident. 1995 wurde er auch zum Vizepräsidenten des OGH ernannt. In den Jahren 1998 bis 2001 war Gamerith Präsident des OPM.

Die gleiche Intensität wiesen auch seine literarischen Tätigkeiten auf: Er hat eine Fülle wissenschaftlicher Arbeiten verfasst, war ständiger Mitarbeiter mehrerer juristischer Fachzeitschriften und des Rummel-Kommentars. Überdies lehrte Helmut Gamerith – nach Lehraufträgen für Bürgerliches Recht und Handelsrecht an der Wirtschaftsuniversität Wien in den Jahren 1989 bis 1997 – seit Jahrzehnten an der Universität Innsbruck. Erst im Vorjahr legte er diese Lehrtätigkeit nieder.

Seit 1990 war Helmut Gamerith Honorarprofessor für Wettbewerbs und Immaterialgüterrecht. 1995 wurde ihm der Berufstitel „Universitätsprofessor“ verliehen.

In ihrer Laudatio zum 80. Geburtstag hob Irmgard Griss die Offenheit für neue Entwicklungen, die große Leistungsfähigkeit und ebenso große Leistungsbereitschaft hervor, die Helmut Gamerith auszeichneten. Bis zu seinem viel zu frühen Tod am 31. 7. 2013 hat sich daran nichts geändert.

Helmut Gamerith, dessen menschliche Größe ebenso in höchstem Maße beeindruckend war wie seine Fachkompetenz, wird uns fehlen.

Lothar Wiltschek

ÖBl [2013] 5 (Seiten 193-240)

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